Die Schreibwarenindustrie startete relativ spät in Taiwan. Vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges gab es nur ein Unternehmen, einen Hersteller von grob hergestellten Bleistiften. Im Taiwan in den Jahren kurz nach dem Krieg, gab es eine große Knappheit an Schreibwarenartikel und Taiwan war beinahe vollständig auf Einfuhren angewiesen. Daher fing die Geschichte der taiwanesischen Schreibwarenindustrie mit Importgeschäften an. Andere große Hersteller wie die von Kugelschreibern, Bleistiften, Buntstiften, Kohlepapier, Schablone-Papier, Wasserfarben, Lacken und Druckfarben haben ihr Geschäft ab den 1950er Jahren schrittweise ausgebaut. Die Produkte der taiwanesischen Hersteller verdrängten teilweise Lieferungen aus Japan, China und den USA. Ab den 1960er Jahren, haben die taiwanesischen Hersteller ihre Kräfte sowohl auf dem heimischen wie auch auf Exportmärkten verstärkt vereint. In den vergangenen 30 Jahren hat sich die gesamte Branche sehr stark entwickelt, da ein schützender Einfuhrzoll in Höhe von 44% eingeführt wurde und der NT-Dollar Wechselkurs auch hoch war. Nach der Reduzierung der Zolltarife und der Erhöhung des NT-Dollar Wechselkurses wurden immer mehr ausländische Produkte von höchster Qualität nach Taiwan eingeführt, was ein sehr starkes Wettbewerbspotential für die lokale Schreibwarenindustrie bedeutete.
Es gab auch zwei große Herausforderungen für die taiwanesische Schreibwarenindustrie. Die erste war die Einführung von Kopiergeräten, und die zweite war die Verbreitung von Computern. Der zunehmende Einsatz von Kopiergeräten seit den 1970er Jahren reduzierte den Bedarf für Kohlepapier und Schablone Papier. Später die Verbreitung der PCs hat die Nachfrage nach Papier und Stifte erheblich verringert. Diese sich kontinuierlich entwickelnden Technologien hatten erhebliche negative Auswirkungen auf die Herstellung einiger Schreibwarenartikel und haben dazu geführt, dass viele traditionelle Unternehmen verschwanden.
Im Übrigen, da bei der Schreibwarenherstellung es sich um eine sehr arbeitsintensive Industrie handelt, haben das steigende Arbeiterbewusstsein zusammen mit den steigenden Arbeitskosten ihren Vorsprung gegenüber Wettbewerbern aus China und Südostasien geschwächt.
Die Umsatzerlöse und der Mehrwert der taiwanesischen Schreibwarenindustrie haben sich in den letzten fünf Jahren ein wenig erholt, indem die Umsatzerlöse und das GDP leicht stiegen.
Da die Schreibwarenindustrie eine relativ ausgereifte Industrie ist, wird der Markt oft von einer Reihe von Trends wie makroökonomische Entwicklungen, Nationaleinkommen und Bevölkerungswachstum geprägt. Zusammen mit der Entwicklung der Gesamtwirtschaft und Erhöhung des nationalen Einkommens, wurden Qualität und Design immer mehr die Gründe für den Kauf außer dem reinen Bedarf. Aus diesem Grund hat die Industrie immer mehr hochwertige Schreibwarenartikel entwickelt.
Japan war einmal der größte Versorger des taiwanesischen Schreibwarenmarkts. Aber wegen des unaufhörlichen Anstiegs des Japanischen Yens in den letzten Jahren, stiegen die Einfuhrkosten ebenfalls, und da die Qualität der lokal hergestellten Produkte sich verbesserte stagnierten dann die Einfuhren aus Japan. Jedoch, sanken auch die jährlichen taiwanesischen Ausfuhren in die USA wegen der intensiven Konkurrenz aus China und den Ländern Südostasiens, welche ihre Artikel mit niedrigeren Lohnkosten anbieten können.
Zum Glück konnte durch die ständige Weiterentwicklung der Technologie und die Mechanisierung der Arbeitsvorgänge das Mitarbeiterverhältnis dieser arbeitsintensiven Branche schrittweise gesenkt werden.
Das steigende Bewusstsein für Umweltschutz hat ebenfalls die Rohstoffe der Schreibwarenherstellung verändert. Zum Beispiel wurden PVC-Terminkalender durch Schreibunterlagen aus lösbarem Kunststoff ersetzt. Bleistifte erhielten auch wieder eine neue Beliebtheit wegen ihres relativen umweltfreundlichen Rufs.
Der Schreibwarenmarkt ist überwiegend durch makroökonomische Entwicklungen, Nationaleinkommen und Bevölkerungswachstum geprägt. Da die Gesamtwirtschaft voraussichtlich mit der Erhöhung des nationalen Einkommens rechnen kann, es ist vorhergesagt, dass die Industrie ein gesundes Wachstum genießen wird. Und mit Anstrengungen auf lokaler Herstellungsebene zur Entwicklung hochwertiger Produkte, wird dann der Mehrwert von Schreibwarenprodukte auch steigen. Es wird davon ausgegangen, dass die Umsatzerlöse und der Mehrwert der Industrie von etwa fünf bis sechs Prozent steigen werden. Eine detaillierte Prognose der IBIS Datenbank des Taiwanesischen Instituts für Wirtschaftsforschung wird für die kommenden zwei Jahre im Folgenden zur Verfügung gestellt:
Prognose für die Umsatzerlöse und den Mehrwert der taiwanesischen Schreibwarenindustrie
Einheit: Mio. NT-Dollar
Jahr | Umsatzerlöse | Mehrwert | ||
(NT$) | Wachstumsrate | (NT$) | Wachstumsrate | |
1998 | 18,812* | 5.70% | 11,692* | 6.16% |
1999 | 19,955* | 6.08% | 12,370* | 5.80% |
2000 | 21,098* | 5.73% | 13,047* | 5.47% |
2001 | 22,242* | 5.42% | 13,725* | 5.20% |
2002 | 23,385* | 5.14% | 14,403* | 4.94% |
* Quelle: IBIS Datenbank, Taiwanesisches Institut für Wirtschaftsforschung
Zur Bewältigung der Veränderungen in der globalen industriellen Marktstruktur, haben die taiwanesischen Hersteller ihre Produkte nicht nur aktiv weiterentwickelt und verbessert, sondern haben diese auf ein höheres Wertschöpfungsniveau gebracht. Dadurch wird hoffentlich die taiwanesische Schreibwarenindustrie in der Lage sein bessere Produkte mit Mehrwert anzubieten.
Die voll entwickelte Technologie, vor allem die überall vorhandenen Computer, haben die Produkte der Schreibwarenindustrie teilweise überflüssig gemacht. Um mit dieser Hi-Tech-Entwicklung mitzuhalten, muss die Branche sich weiter anpassen und Innovationen fördern. Wahrscheinlich sind Schreibwarenartikel, die mit den Peripheriegeräten von Computern in Zusammenhang stehen die Lösung um die Industrie weiterführen zu können.
Die steigenden Importkosten, die durch die Aufwertung des japanischen Yens entstanden und die strengere Qualitätsanforderungen haben dazu geführt, dass die lokal hergestellten Schreibwarenartikel nun mit denen aus Japan auf dem taiwanesischen Importmarkt gleichwertig sind. Daher nehmen wir an, dass die Einfuhren aus Japan weiterhin sinken werden. Angesichts der Änderungen der globalen Struktur der Schreibwarenindustrie, haben die lokalen Hersteller ihre arbeitsintensive- und Kleinserien-Produktion, solche wie die Herstellung von Büroklammern und Heftklammern aus Metall nach China und SE asiatische Länder wegen ihrer niedrigeren Arbeitskosten ausgelagert. Sie konzentrieren sich jetzt auf die Entwicklung höherer Wertschöpfung in Taiwan, wie Hefter, Datei stanzen, Anspitzer und große Taschenmesser. Taiwan hat sich jetzt zu einer Konkurrenz von Japan entwickelt, das seit jeher ein wichtiger Exportlieferant von großen Schreibwaren war. Mit den R&D Bemühungen von lokalen Anbietern, der Verbesserung der Qualität, sowie der niedrigeren Zollsätze bei der Einfuhr, ist die Ausfuhr der taiwanesischen Schreibwaren auf langer Sicht erfolgversprechend.
Da viele fortschrittliche Länder, wie z. B. Japan mit vollständig automatisierten Fertigungslinien für die meisten Schreibwarenartikel ausgerüstet sind, sollte die lokale Industrie ihren Rückstand auf diesem Gebiet aufholen. Im Moment stellt das größte Problem für die taiwanesische Schreibwarenindustrie der Techniktransfer dar. Falls die Hersteller den Technologietransfer erfolgreich abschließen, oder neue Fertigungstechnologien entwickeln können, werden sie in der Lage sein, die Arbeitskosten senken zu können und viel effizienter zu sein. Inzwischen werden die Wachstumstendenzen für mehrere kleinen Hersteller ein Problem bereiten, da sowohl die Anzahl der lokalen Hersteller und ihre Mitarbeiter in Zukunft vermindert werden.
Die Schreibwarenindustrie ist auch sehr aktiv dabei das Bar-Code-System einzuführen, damit genaue und aktuelle Daten über die Produktion und Vermarktung gesammelt werden können, um somit das Problem vom Bestandsüberschuss und -mangel lösen zu können. Demzufolge wird dieses System der neuen Ansätze bei der Weiterentwicklung der ganzen Industrie weitgehend helfen.
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